NINA WOLF | SCHAUSPIEL FRANKFURT (2024)

NOV

Zeit für Zeug:innen

Junges Schauspiel Frankfurt
in Kooperation mit dem Historischen Museum Frankfurt

Details

Uraufführung
Premiere: 23. November 2024, Historisches Museum Frankfurt

Wer berichtet von früher und warum? Was wird erzählt und worüber wird geschwungen? Was gehört dazu und mit welchen Erwartungen? Zeitzeugnisse von Überlebenden des Holocaust gelten als Garanten eines lebendigen Geschichtsbewusstseins. Ausgehend von der Ausstellung »Ende der Zeitzeugenschaft?« richtet die partizipative Ausstellung »Zeitzeugenschaft. Ein Erinnerungslabor« im Historischen Museum Frankfurt den Blick auf Familiengeschichten, Diktaturerfahrungen, Bildungswege, politische Kämpfe, Migration oder den Umgang mit Krisen – und lädt das Junge Schauspiel darin zum künstlerischen Forschen ein. In einer vielstimmigen Performance zeigt ein vielfältiges Ensemble, warum die Erzählungen von Zeitzeugen für uns heute relevant sind und Lebensgeschichten weiterzählt werden sollen.

Konzept & Regie Martina Droste

Im Rahmen des Gesamtprojekts »Gallus-Geschichten«

Arbeit und Heimat stehen in der jüngeren Geschichte Deutschlands in einem engen und schwierigen Verhältnis zueinander. Im Nationalsozialismus stellt die rassistische Unterschichtung von Zwangsarbeiter:innen und die Ideologie der »deutschen Arbeit« ein oft tödliches System der Ausbeutung dar. Wie wirken Teile dieses ideologischen Musters bis heute fort?
Wie blicken Nachkommen ehemaliger NS-Zwangsarbeiter:innen auf Möglichkeiten der »Beheimatung« in Deutschland, wie ehemalige »Gastarbeiter:innen«, wie ihre Kinder- und Enkelgeneration und wie Menschen auf der Suche nach Schutz und Arbeit? Wie setzen sich Ausschlüsse und Abwertungen fort?
Was kann, was muss (neu oder wieder) erzählt werden? Wie können wir fragen, wie Worte und Bilder finden, wie lebensgeschichtliche Brüche, aber auch Erfolgsgeschichten sicht- und hörbar machen? Frankfurt ist stolz auf seine »gelebte Diversität« - Wunschbild oder Wirklichkeit?

»Gallus-Geschichten« geht in drei miteinander verwobenen Projekten diesen Fragen nach – und zwar spezifisch im Frankfurter Stadtteil Gallus mit seinen Initiativen zur Aufarbeitung von NS-Verbrechen und Zwangsarbeit, seiner Geschichte von Arbeitskämpfen, Marginalisierung und migrantischer Selbstorganisation. Wir vernetzen uns mit Zeitzeugen:innen und Institutionen vor Ort und suchen verbindendes in separaten Erzählungen von Sehnsüchten und Perspektiven in verschiedenen Generationen. Ausdrucksformen zu finden in Performances, künstlerischen Aktionen und Theaterstücken in Stadtteil-Institutionen, im Stadtraum und im Schauspiel Frankfurt, sichtbar und hörbar zu sein und darum wird es gehen.

Gesamtkonzept Martina Droste

Das Gesamtprojekt wird im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.

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Wer hat meinen Vater umgebracht

nach Édouard Louis
aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel
Regie: Lisa Nielebock

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Premiere: 15. November 2024

Die autofiktionalen Romane und Erzählungen von Édouard Louis schildern mit großer Intensität, wie Armut, Enge, Ausgrenzung, hom*ophobie und patriarchale Geschlechterrollen in bestimmten sozialen Schichten, die zu immer neuen Spiralen der Ausweglosigkeit und Gewalt führen. Dabei gelingt es Louis das Kunststück, die Verstricktheit der Opfer und Täter und ihr Ausgeliefertsein an gesellschaftliche Machtstrukturen zu beleuchten, ohne dabei jemals in eine Unschärfe der Unterscheidung verschiedener Formen des Leidens zu geraten. Auch der Täter ist Opfer – Handelt er aus Hilflosigkeit, Wut oder gesellschaftlich produzierter Autoaggression? – nichtsdestoweniger bleibt er Täter. Und das Opfer bleibt Opfer – selbst dann, wenn es die Täter versteht, wenn es gar in erzwungener Komplizenschaft mit ihnen kooperiert.

In seinem Roman „Wer hat meinen Vater umgebracht“ schildert Louis das hochgradig ambivalente Verhältnis zu seinem Vater, der den hom*osexuellen Sohn ablehnt, sich für ihn schämt, ihn ausliefert und misshandelt und der sein Kind dennoch liebt. Er schildert sein eigenes Erwachsenwerden als Geschichte eines Sohnes, der den Vater abstreifen muss, um leben zu können, und sich doch nichts mehr wünscht, als von ihm gesehen zu werden. Eine Geschichte der Zärtlichkeit und Gewalt, des Selbsthasses und der Anklage, die Lisa Nielebock als intensives und sensibles Kammerspiel zeigt.

Regie Lisa Nielebock Bühne Oliver Helf Kostüme Sofia Dorazio Brockhausen Musik Thomas Osterhoff Dramaturgie Alexander Leiffheidt

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Ronja Räubertochter

Familienstück ab 6 Jahren
nach Astrid Lindgren
Regie: Rüdiger Pape

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Premiere: 24. November 2024

In einer schicksalhaften Gewitternacht bringt Lovis ihre Räubertochter Ronja zur Welt. Doch jene Nacht ist es auch, in der die altehrwürdige Mattisburg, die seit eh und je Unterschlupf der Räuberbande ist, von einem gewaltigen Blitzschlag entzwei gespalten wird. Der furchterregende Höllenschlund tut sich seitdem zwischen den beiden Burghälften auf. Die Jahre vergehen schnell, Mattis und seine Räuber haben es sich in einer der Burghälften gemütlich gemacht und bald zieht es Ronja hinaus aus den steinernen Hallen. Druden, Rumpelwichte und Graugnome – auf ihren Streifzügen durch den Wald müssen sie so manchen Gefahren trotzen.

Doch das eigentliche Abenteuer beginnt erst, als sie auf Birk trifft, den Sohn der feindlichen Borka-Bande. Dreist und ungefragt haben sich die Borka-Räuber in die leerstehende Burghälfte einquartiert. Ärger ist da natürlich vorprogrammiert. Doch während die Erwachsenen drohen, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, bildet sich zwischen Ronja und Birk eine unwahrscheinliche Komplizenschaft. Da beide Kinder das Räuberleben der Erwachsenen ablehnen, ziehen sie gemeinsam in den Wald, wo sie sich von nun an auf ihren eigenen Faust durchschlagen wollen.
Astrid Lindgrens Klassiker ist eine packende Abenteuergeschichte über Freundschaft, Mut und gegenseitigem Respekt. Regisseur Rüdiger Pape kehrt damit nach seiner Inszenierung von »Tintenherz« ans Schauspiel Frankfurt zurück.

Regie Rüdiger Pape Bühne Flavia Schwedler Kostüme Thomas Rump Musik Sebastian Herzfeld Dramaturgie Lukas Schmelmer

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NINA WOLF | SCHAUSPIEL FRANKFURT (2024)

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